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Aktuelle Kunst von Andreas Janes – Realismus vs. Abstraktion

Seit 2017 entwickelt Andreas Janes, zunehmend verschiedene Mittel, mit denen er den realistischen Bildraum aufbricht und -löst.

Seine Wurzeln findet er im französischen Impressionismus und andererseits in der Düsseldorfer Schule mit Hans Deiters und Walter Ophey.

In den an die Warhols Siebdruck erinnernden Arbeiten verfolgt der zeitgenössische Künstler Janes das Ziel, die gegenseitige Durchdringung und Überlagerung von visualisierter und realer Welt zu verbinden. Auf den ersten Blick gegenstandslose Pinselstriche- und Farbflächen offenbaren sich dem Betrachter als Landschaften, Menschen oder Porträts, deren Botschaft ebenfalls nur mit weiterer intensiver Beschäftigung mit dem Werk entschlüsselbar ist. Während sein seit 2017 entstehender Werkzyklus „Body in Movement“ konsequent diesen Weg verfolgt und Gegenwartskunst hervorgebracht hat, die in einigen Bildern die Grenzen zwischen Informeller Malerei und Realismus vollständig aufzulösen scheint, findet er in Werken außerhalb dieser Themenreihe immer wieder zurück zu seinen impressionistischen Ursprüngen und schafft so Bindeglieder zwischen seiner aktuellen Kunst und der Gegenwartskunst seiner Vergangenheit.

Themen und inhaltliche Rezeption seiner Gegenwartskunst

Andreas Janes schafft philosopische Bildwerke, die Bezug auf aktuelle, aber auch grundsätzliche Fragestellungen nehmen und Antworten, wenn, dann nur im Ansatz liefern.

Philosopische Themen, die sich immer wieder in seinen Arbeiten finden, thematisieren bei oberflächlicher Betrachtung Abstraktion, Verstofflichung und Bewegung als Reaktion auf die Lebendigkeit. Bei eingehender Auseinandersetzung mit diesen Werken ist jedoch festzustellen, dass es dem Künstler weniger um die äußeren Umstände geht, sondern viel mehr menschliche Verhaltensmuster im Fokus seiner Malerei stehen.

 

Diese Intention stellt den Menschen und seine Umwelt in den Mittelpunkt der zeitgenössischen Malerei Janes und thematisiert das Leben und Streben des Individuums. Ebenso beschäftigt er sich mit philosophischen Fragen, die über den Einzelnen hinausweisen und das Prinzip des Mensch-Seins und das Zusammenleben in gesellschaftlichen Strukturen untersuchen.

 

Seine Gegenwartskunst ist einerseits gegenständlich und wirkt anderseits oft sehr abstrakt, sie ist durchzogen von verschiedenen Realitätsebenen, entwirft traumhafte Szenerien und bezieht sich mit symbolischen Anspielungen auf antike Mythen. Die Gemälde, die er mittels verschiedener Acryltechniken erschafft, weisen häufig eine Nähe zum magischen Realismus auf, indem sie reale Wirklichkeit auf magisch wirkende Realität treffen lassen und so dem Betrachter eine anspruchsvolle Entschlüsselung der Bildsprache abverlangen.

Janes deinstalliert in seiner aktuellen Kunst Klischees und Erwartungshaltungen, stellt sie in radikale, doch zugleich poetische Zusammenhänge und erzeugt auf diese Weise ein visuelles und inhaltliches Spannungsfeld, dem man sich als Rezipient seiner Bilder schwer entziehen kann.

Ein zeitgenössischer Künstler als Grenzgänger

Für die Rezeption Andreas Janes Gegenwartskunst, der scheinbare Widersprüche und komplexe Deutungsebenen inhärent sind, ist ein Blick auf seine wechselhafte Biographie durchaus hilfreich. Erklärt sie doch schlüssig seinen ganzheitlichen Blick, den er als zeitgenössischer Künstler auf sein Werk überträgt und macht seine Intentionen besser begreifbar.

Als ausgebildeter darstellender Künstler ist Janes mit der Beherrschung von Darstellungs- und Bewegungsabläufen bestens vertraut und entwickelte daraus auch die Maltechniken und das damit verbundene handwerkliche Können das essentiell für seine Arbeit ist.

Die daraus resultierende Verpflichtung zum Realismus ist bis immer wieder in seinen Arbeiten zu finden.

Ein einschneidender Wendepunkt in seiner Biographie ist das Abwenden von der Darstellenden zur bildenden Kunst, die auch in ein Studium der Psychologie mündete.

Die daraus resultierende tiefgreifende Umstellung des Alltags als zeitgenössischer Künstler hat unübersehbar seine Malerei nachhaltig beeinflusst.

Seine Perspektive wurde in einer Art erweitert, und erlaubte ihm damit einen präziseren, zugleich distanzierteren Blick auf die gesellschaftlichen Themen, die er in seiner aktuellen Kunst verarbeitet.

Zunächst arbeitete er für eine kurze, aber sehr intensive Zeit als bildender Künstler und erstellte seine eigenen Bühnenbilder. Sein Weg führte ihn jedoch zur Arbeit als Künstler im eigenen Atelier – nunmehr befreit von den Zwängen, denen er früher Regisseur und Bühnenkünstler unterworfen war.

Gegenwartskunst: die Gratwanderung zwischen Anspruch und Ästhetik

Dem Künstler ist es ein existenzielles Anliegen Selbstverständliches immer wieder zu hinterfragen. Die Themen seiner Gemälde sind von einer teilweise schwer erfassbaren Komplexität gekennzeichnet und verlangen dem Betrachter den Willen ab, sich intensiv mit ihnen auseinanderzusetzen.

 

Gleichzeitig schafft es Andreas Janes, seiner Kunst eine kompositorische Leichtigkeit zu verleihen, die in ihrer Farbigkeit und Formgebung eine unverwechselbare Ästhetik erzeugt.

Diese spannende Synthese scheinbar gegensätzlicher künstlerischer Ansätze ermöglicht es, sich seiner aktuellen Kunst auf ganz verschiedene Weise zu nähern. Janes Arbeiten sind nicht aufdringlich, sie erdrücken den Betrachter nicht – eine Eigenschaft, die aufgrund ihrer oft schweren Themen überraschend und sympathisch ist.

Andreas Janes lebt und arbeitet in Berlin und Brandenburg.